Chemie-Unfall bei BASF in Ludwigshafen: Schwere Augenverletzungen durch Chemikalien (3. Juli 2024)

Am Dien­stag, den 03.07.2024 ereignete sich im Werk von BASF in Lud­wigshafen ein schw­er­er Arbeit­sun­fall, bei dem ein Mitar­beit­er ein­er exter­nen Fir­ma schwere Augen­ver­let­zun­gen erlitt. Der Vor­fall passierte im Werk­teil Nord, als es gegen 11 Uhr zu einem tech­nis­chen Defekt an ein­er Leitung kam. Dabei kam der Mitar­beit­er mit 4,4′-Diaminodicyclohexylmethan, auch bekan­nt als PACM (Para-Amino Cyclo­hexyl Methane), in Kon­takt. Die Chemikalie gilt als beson­ders gefährlich und kann laut Sicher­heits­daten­blatt schwere Augen­schä­den und Hautreizun­gen verursachen.

Sofortige Reaktion und medizinische Versorgung

Eine Notärztin der BASF leis­tete umge­hend Erste Hil­fe. Der Ver­let­zte wurde zur weit­eren Behand­lung in eine nahegele­gene Klinik gebracht, wo er nun inten­siv medi­zinisch ver­sorgt wird. Die Unter­suchun­gen zur genauen Ursache des Defek­ts laufen derzeit auf Hoch­touren, und die zuständi­gen Behör­den wur­den unverzüglich über den Vor­fall informiert.

Über die Chemikalie 4,4′-Diaminodicyclohexylmethan

PACM ist bekan­nt für seine Ver­wen­dung als Här­tungsmit­tel in Epox­id­harzen, die für Beschich­tun­gen, Kleb­stoffe und Ver­bundw­erk­stoffe einge­set­zt wer­den. Darüber hin­aus wird es in der Her­stel­lung von Polyurethanschaum und Elas­tomeren ver­wen­det, die in Matratzen, Möbelpol­stern, Dich­tungs­ma­te­ri­alien und Schuh­sohlen vorkom­men. Die Sub­stanz spielt auch eine bedeu­tende Rolle in der Pro­duk­tion von Spezialkun­st­stof­fen und Poly­meren, die in High-Tech-Anwen­dun­gen wie Auto­mo­bilkom­po­nen­ten und Elek­tron­ikge­häusen Ver­wen­dung finden.

Laut Sicher­heits­daten­blatt ist die Chemikalie gesund­heitss­chädlich beim Ver­schluck­en, kann aller­gis­che Hautreak­tio­nen verur­sachen, und nach län­ger­er oder wieder­holter Expo­si­tion ver­schiedene Organe wie Leber, Skelettmusku­latur und Magen schädigen.

Quelle: Ludwigshafen24