Urteil gegen Staplerfahrer — Kollege verlor Fuß bei Unfall (Hamburg, 12. Oktober 2023)

Ein Vor­fall während ein­er Sta­pler­fahrt führte zu einem tragis­chen Arbeit­sun­fall im Ham­burg­er Hafen, bei dem ein Kol­lege schw­er ver­let­zt wurde. Der Fahrer hat­te uner­laubte Drehbe­we­gun­gen (“Donuts”) gemacht, während sein Kol­lege auf dem Trit­tbrett des Gabel­sta­plers stand und einen Wassereimer hielt. Der Kol­lege rutschte ab und geri­et unter das Rad des elf Ton­nen schw­eren Fahrzeugs, was zu ein­er schw­eren Ver­let­zung und Ampu­ta­tion des Ober­schenkels führte.

Im Prozess vor dem Amts­gericht Har­burg wurde der Fahrer zu ein­er sieben­monati­gen Frei­heitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Der Angeklagte zeigte Reue und bedauerte den Unfall zutief­st. Er betonte, dass er alles tun würde, um das Geschehene rück­gängig zu machen. Der Angeklagte wies darauf hin, dass er zuvor nie in ein­er Fir­ma mit der­art lax­en Sicher­heits­be­din­gun­gen gear­beit­et hat­te und sich den dor­ti­gen Bedin­gun­gen angepasst hatte.

Die Staat­san­waltschaft forderte ursprünglich eine Geld­strafe von 130 Tagessätzen zu je 30 Euro, berück­sichtigte jedoch die Reue und das Geständ­nis des Angeklagten. Die Vertei­di­gung plädierte für max­i­mal 90 Tagessätze als mildere Strafe. Die Amt­srich­terin betonte, dass das Ver­hal­ten des Angeklagten grob fahrläs­sig war und dass das riskante “Donuts”-Fahren nicht toleriert wer­den könne, selb­st wenn es in der Fir­ma üblich sei, Kol­le­gen auf dem Trit­tbrett mitzunehmen. Den­noch wurde das Urteil auf Bewährung aus­ge­set­zt, da der Angeklagte Reue zeigte und sich teil­weise geständig zeigte.

Quelle: https://www.t‑online.de/region/hamburg/id_100259182/hamburg-hartes-urteil-gegen-staplerfahrer-kollege-verlor-fuss-bei-unfall.html

Finger durch Greifarm abgetrennt (Seefeld, Tirol, 7. Oktober 2023)

In Seefeld in Tirol ereignete sich am Fre­ita­gnach­mit­tag nord­west­lich von Inns­bruck ein Arbeit­sun­fall. Ein 44-jähriger Arbeit­er war am Haus­dach eines Fam­i­lien­haus­es damit beschäftigt, Kies mith­il­fe eines Krans zu verteilen. Während der Kran­führer den Grei­farm schloss, griff der 44-jährige Öster­re­ich­er in den geöffneten Grei­farm. Laut der Polizei­in­spek­tion Seefeld wurde dabei ein Fin­ger des Arbeit­ers im Grei­farm eingek­lemmt und das erste Glied des Fin­gers ver­let­zt. Der Mann wurde anschließend mit einem Ret­tung­shub­schrauber in die Klinik Inns­bruck gebracht.

Aus dem beschriebe­nen Unfall lassen sich einige präven­tive Lessons-Learned ableit­en, um zukün­ftig ähn­liche Vor­fälle zu vermeiden:

  1. Sicher­heit­strain­ing und ‑unter­weisung: Es ist wichtig, dass alle Mitar­beit­er, die mit Maschi­nen und Geräten arbeit­en, regelmäßig in Sicher­heitsver­fahren und den kor­rek­ten Umgang mit der Aus­rüs­tung unter­wiesen werden.
  2. Kom­mu­nika­tion und Zusam­me­nar­beit: Eine klare Kom­mu­nika­tion zwis­chen den beteiligten Arbeit­skräften, wie dem Kran­führer und dem Arbeit­er, ist entschei­dend, um Missver­ständ­nisse und Gefahren­si­t­u­a­tio­nen zu vermeiden.
  3. Per­sön­liche Schutzaus­rüs­tung (PSA): Die Ver­wen­dung geeigneter PSA, wie Hand­schuhe, Helme und Sicher­heitss­chuhe, kann dazu beitra­gen, Ver­let­zun­gen bei Arbeit­sun­fällen zu reduzieren oder zu verhindern.
  4. Maschi­nen­sicher­heit: Die Sicher­heit­sein­rich­tun­gen an Maschi­nen und Geräten soll­ten regelmäßig über­prüft und gewartet wer­den, um sicherzustellen, dass sie ord­nungs­gemäß funk­tion­ieren und keine Gefahr für die Benutzer darstellen.
  5. Sicher­heitsab­stand: Arbeit­er soll­ten sich bewusst sein, dass sie während des Betriebs von Maschi­nen und Geräten einen angemesse­nen Sicher­heitsab­stand ein­hal­ten müssen, um Ver­let­zun­gen zu vermeiden.
  6. Not­fallpläne: Unternehmen soll­ten Not­fallpläne und ‑ver­fahren entwick­eln und ihre Mitar­beit­er darin schulen, um im Falle eines Unfalls schnell und effek­tiv reagieren zu können.

Quelle: https://www.unsertirol24.com/2023/10/07/finger-durch-greifarm-abgetrennt/

Tödlicher Unfall in Automobilwerk: Last fällt bei Montagearbeit aus dem Kran und erschlägt Mitarbeiter (17. Juni 2019, Leipzig)

Bei einem Arbeit­sun­fall in einem großen Leipziger Auto­mo­bil­w­erk ist am Mittwoch ein 22-jähriger Mann ums Leben gekom­men. Der Arbeit­er ein­er Fremd­fir­ma war am Mittwoch gegen 11 Uhr in ein­er Baustelle für eine neuen Werk­shalle beschäftigt. Dabei führte er Mon­tagear­beit­en an ein­er im Kran hän­gen­den Last aus, so die Berichte.

Aus bish­er noch nicht gek­lärten Grün­den löste sich die Aufhän­gung und das Bauteil fiel auf den 22-Jähri­gen. Es han­delte sich um den Teil ein­er Hebe­bühne mit einem Gewicht von 1,8 Ton­nen. Bericht­en zur Folge kön­nte es sein, dass die Anschlag­mit­tel falsch ange­bracht waren (Eine oder mehrere Rund­schlin­gen), sich die Last plöt­zlich löste und auf den Mitar­beit­er stürzte.

Trotz sofort ein­geleit­eter Ret­tungs­maß­nah­men ver­starb der Mann noch am Unfallort.

Die Staat­san­waltschaft hat ein soge­nan­ntes Tode­ser­mit­tlungsver­fahren eingeleitet.

Hintergrund

Grund­sät­zlich ist es so, dass Per­so­n­en sich nie unter ungesicherten im Kran hän­gen­den Las­ten aufhal­ten soll­ten! Beim kraftschlüs­si­gen Trans­port lassen die Regel­w­erke allerd­ings Aus­nah­men zu, da dies z.B. auf Baustellen derzeit noch toleriert wird. Jedoch sollte möglichst immer jede Last im Kran z.B. unter­baut bzw. dop­pelt gesichert wer­den, wenn sich Per­so­n­en darunter aufhal­ten. Im Falle eines Ver­sagens von Kran oder Las­tauf­nah­memit­tel beste­ht dann noch für Per­so­n­en die Möglichkeit, den Gefahren­bere­ich zu verlassen.

Quellen

 

LkW-Fahrer vom eigenen Baustellenfahrzeug erschlagen (19. Juni 2019, Wittighausen)

Bei einem Arbeit­sun­fall in Unter­wit­tighausen ist ein 61-jähriger Lkw-Fahrer ums Leben gekommen.

Der Mann war mit dem Abladen von Schot­ter beschäftigt gewe­sen, als der Lkw ein MAN-Kipp­sat­telschlep­per samt aus­ge­fahren­em Auflieger, ins Wanken geri­et. Der Mann bemerk­te wohl die Sit­u­a­tion und ver­suchte das Fahrzeug zu sta­bil­isieren, was jedoch nicht rechtzeit­ig gelang. Schließlich kippt das Fahrzeuge auf die Fahrer­seite. Der Mann, welch­er sich außer­halb auf Höhe sein­er Führe­shaus­es befand, wurde erschla­gen und eingeklemmt.

Anwe­sende Bauar­beit­er sta­bil­isierten das umgekippte Fahrzeug mit einem Bag­ger, um weit­eres Abrutschen zu verhindern.

Die alarmierte Feuer­wehr musste den Mann mit­tels Autokran und Hebekissen bergen. Er war ver­mut­lich sofort tot.

Hintergrund

Der Vor­fall ist auf der Wit­tighausen­er Bah­n­tun­nel­neubau-Baustelle passiert.

Bere­its zwei Tage zuvor gab es auf der gle­ichen Baustelle einen ähn­lichen Unfall, bei dem ein Kipp­sat­telschlep­per samt Auflieger, welch­er Schot­ter abladen wollte, umgekippt ist. Damals saß der Fahrer im Führerhaus und wurde leicht verletzt.

Es ist davon auszuge­hen, dass sich die zuständi­ge Behörde die Bedin­gun­gen auf dieser Baustelle inten­siv anse­hen wird und auf mögliche Sicher­heitsmän­gel untersucht.

Quellen

Tödlicher Arbeitsunfall beim Beladen eines Autozuges (28. Mai 2019, Cuxhaven)

Ein 20-jähriger Mann ist bei einem Arbeit­sun­fall auf dem Gelände eines Auto-Ter­mi­nals in Cux­haven getötet wor­den. Der Arbeit­er sei beim Beladen eines Autozuges zwis­chen die Lade­flächen des Wag­gons ger­at­en. Die obere Lade­fläche habe sich aus derzeit unbekan­nten Grün­den plöt­zlich gesenkt. Der Mann ver­starb noch an der Unfallstelle.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Toedlicher-Arbeitsunfall-beim-Beladen-von-Autozug,aktuelloldenburg2514.html

Tödlich erdrückt von Metallbandrolle (21. Mai 2019, Penzberg)

Ein 63-jähriger Arbeit­er ist während sein­er Nachtschicht in Penzberg von ein­er ton­nen­schw­eren Met­all­ban­drolle erdrückt wor­den. Der Mann arbeit­ete alleine in der Halle des Betriebs für Antrieb­stech­nik, als eine Met­all­ban­drolle beim Trans­port kippte und ihn ein­klemmte. Der tödlich ver­let­zte Arbeit­er wurde später von einem Kol­le­gen gefunden.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/penzberg-toedlicher-arbeitsunfall‑1.4458343

Arbeiter wird von Palette getroffen und getötet (2. Mai 2019, Göttingen)

In einem Göt­tinger Holz­großhan­del wurde ein Mitar­beit­er von ein­er herun­ter­fal­l­en­den Palette getrof­fen und tödlich verletzt.

Nach bish­eri­gen Erken­nt­nis­sen wurde der Mitar­beit­er während von ihm aus­ge­führter Abladear­beit­en aus bis­lang noch ungek­lärter Ursache von ein­er mit Hol­zlat­ten belade­nen Palette getrof­fen und so schw­er ver­let­zt, dass er wenig später in ein­er Klinik verstarb. 

Quelle: https://www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Goettingen/Toedlicher-Arbeitsunfall